27.01.2022
Sexueller Missbrauch: Betroffene finden Hilfe in Selbsthilfegruppen
Dachverband für Soziales und GesundheitSelbsthilfe
Sexueller Missbrauch ist ein riesiges Tabuthema, das noch viel an Aufarbeitung bedarf. Es braucht meist viele Jahre, oft Jahrzehnte bis Betroffene sich Hilfe suchen. Selbsthilfegruppen sind eine gute Möglichkeit Hilfe zu bekommen.
Das Trauma ist mit sehr großer Scham und Selbstzweifel behaftet. In der kleinteiligen, dörflichen Struktur von Südtirol, in der jeder jeden kennt, fällt es den Betroffenen nochmals schwerer von den belastenden Erlebnissen zu erzählen, was enge Angehörige oder andere Vertrauenspersonen mit ihnen gemacht haben.
„Die Hemmschwelle ist riesengroß“, erzählt eine Betroffene: „Ich wurde als Kind viele Jahre sexuell missbraucht. Andere, die ähnliches erlebt haben, möchte ich motivieren, nicht länger zu schweigen und sich Hilfe zu holen.“
Sich nicht allein fühlen, sich Mut zusprechen und austauschen ist in Selbsthilfegruppen möglich. Es hilft, sich mit anderen ebenfalls Betroffenen auszutauschen. Auch wenn die Erlebnisse schon länger zurück liegen, kann der Austausch in einer Selbsthilfegruppe sehr bereichernd sein. Das Gefühl, nicht die oder der Einzige mit diesem Erlebnis zu sein, darüber zu sprechen und gegenseitiges Verständnis zu erfahren stärkt und gibt Sicherheit.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Gruppen treffen sich auf eigene Vereinbarung. Die Teilnahme ersetzt keine Therapie. Anonymität und Vertraulichkeit werden selbstverständlich zugesichert.
Interessierte können sich bei der Dienststelle für Selbsthilfe melden, Tel. 0471 1888110, info@selbsthilfe.bz.it.
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